SELBSTWERT- UND EMPATHIE-TRAINING FÜR GRUNDSCHULKINDER

Ausgangslage

Kinder, die mit ihren Gefühlen allein gelassen werden und nicht lernen, konstruktiv damit umzugehen, richten diese selbstzerstörerisch nach innen oder zerstörerisch nach außen. Es ist von zentraler Bedeutung für unsere Gesellschaft, dass Kinder lernen, mit ihren Gefühlen umzugehen, dass sie positive Vorbil-der haben und praktische Anregungen bekommen.

Die sozialen Probleme an den Schulen nehmen immer mehr zu:

  • persönliche Probleme einzelner Kinder
  • zwischenmenschliche Probleme im Unterricht, in den Pausen und auf dem Schulweg.

Der schulische Alltag orientiert sich häufig an den "schwierigen" Kindern. Diese dominieren den Unterricht und die gesamtschulische Atmosphäre. Eine große Rolle spielen hier

  • die Unerreichbarkeit der Schüler/innen durch frühe Bindungsstörungen
  • die Ausuferung aggressiver Persönlichkeitsanteile in Gewalt, Ausgrenzung und Erpressung.

Die Stärkung der Starken

Die unauffälligen und sozial starken Kinder erfahren in diesem Kontext nicht genug Beachtung, bekommen zu wenig positives Feedback. Im Schulalltag werden eher die auffälligen Kinder "belohnt" mit Beachtung und besonderen Angeboten.
Das Angebot smileys will dieser Situation entgegen wirken durch die Stärkung der Starken. Die oftmals ruhigen, sozial ausgerichteten Kinder werden in einer Gruppe Gleichgesinnter "belohnt" und gestärkt durch das Gefühl, nicht alleine zu sein und durch die vermittelten Inhalte.
Die Schüler/innen

  • werden selbst-bewusster
  • werden im Umgang mit eigenen Gefühlen geschult und begleitet
  • lernen kompetente Verhaltensmuster
  • werden dadurch mutiger und stärker
  • können Probleme besser verarbeiten
  • profitieren für die eigene persönliche Entwicklung
  • profitieren für ihren schulischen und außerschulischen Alltag

Das Angebot smileys ist angesiedelt in den Bereichen Gesundheitsförderung und Gewaltprävention. Es wirkt durch die Förderung

  • des Selbstbewusstseins der smileys
  • der Kinder in den Bereichen Wahrnehmung und soziales Verhalten
  • der Selbstwirksamkeit und des Selbstwertgefühls
  • der Eigenverantwortung
  • der Empathiefähigkeit und der Fähigkeit, sich abzugrenzen
Die Stärkung der positiven Kräfte an einer Schule übt einen positiven Sog aus. Auch andere Kinder wollen zu dieser Gruppe gehören. Das hat Einfluss auf die Atmosphäre in den Klassen und in der gesamten Schule, bildet eine Gegenwelle gegen Ausgrenzung und Gewalt.

Die Gruppe der smileys wird von einer geschulten Lehrkraft oder pädagogischen MitarbeiterIn (intern oder extern) begleitet. Personen, die sich für diese Aufgabe interessieren, sollten folgende Voraussetzungen mitbringen:

  • Grundhaltung mit einem positiven Menschenbild
  • Vorbild für die Kinder
  • MultiplikatorInnen-Schulung

Die Stärkung der Starken als Grundprinzip an einer Schule kann über die Gruppe der smileys hinaus-gehen und in allen Bereichen eingesetzt werden. An erster Stelle stehen hier die Lehrerinnen und Lehrer und deren Gesundheit – definiert als umfassendes Wohlbefinden.

Pilotphase

  • Im Rahmen des landesweiten Projektes "Gesund aufwachsen in Baden-Württemberg" – ein Projekt des Gesundheitsforums Baden-Württemberg, durchgeführt vom Landesgesundheitsamt, gefördert von der Robert-Bosch-Stiftung
  • An der Grundschule Fürfeld
  • Training für 6 Kinder aus den Klassen 2, 3 und 4
  • 4 x 1 Stunde
  • Zeitraum: 29. Januar – 26. Februar 2010
  • Durchführung des Trainings: Frau Grön
  • Nach dem Training regelmäßige Begleitung durch eine Lehrerin

Inhalte des Trainings:

  • Selbstbewusstsein
  • Selbstwertgefühl
  • Gefühle kennen und wahrnehmen
  • Über Gefühle sprechen
  • Zuhören
  • Auf andere zugehen
  • Konstruktive Verhaltensweisen
  • Verantwortung für das eigene Verhalten übernehmen

Umsetzung

  • An Grundschulen
  • MultiplikatorInnen-Schulung (20 Stunden) für 6 bis 10 Lehrer/innen, also für 6 bis 10 Schulen
  • Schulung und Begleitung von smileys durch die ausgebildeten Lehrer/innen an den jeweiligen Schulen